Nachrüstung bei AMD: Grafikkarte Radeon VII und Secure Boot

Im Hause AMD gibt es eine Aktualisierung der Grafikkarte Radeon VII. Bislang mangelte es der Firmware, eine Form Hardware-naher Software, am Support für UEFI Secure Boot. Mit dem aktuellen Firmware-Update reicht der Hersteller dieses nun nach. Damit schließt AMD eine wichtige Lücke seines Flaggschiffs, das mit 16 GiB HBM2-Speicher sowie der Speicherbandbreite von 1.024 GB/s auf dem Markt für Grafikkarten neue Maßstäbe setzte.

Radeon VII und die Frage nach Secure Boot

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Grundsätzlich bietet AMD bereits seit Anfang 2012 Grafikkarten inklusive GOP-Unterstützung. Doch mangelte es gerade der beliebten Radeon VII bislang an dieser Option. Aus diesem Grunde war Secure Boot bisher nicht möglich. Die Radeon VII funktioniert problemlos, so lange Anwender UEFI ohne Secure Boot nutzen.

Nun legt AMD ein Firmware-Update vor, mit dem der Hersteller die bisher fehlende GOP-Unterstützung nachreicht. Dieses Firmware-Update trägt die Versionsnummer 105. AMD stellt es als ZIP-Archiv zur Verfügung, das eine .exe-Datei zur Ausführung auf Windows beinhaltet. Bereits Anfang Februar 2019 präsentierte ASRock (AMD-Partner) ein vergleichbares Firmware Update, das für die Phantom Gaming X Radeon VII 16G gedacht ist. Bei den von AMD und ASRock zur Verfügung gestellten Dateien scheint es sich um identische Daten zu handeln.

Bedeutung und Nutzen von UEFI und Secure Boot

Bei UEFI (Unified Extensible Firmware Interface oder vereinheitlichte Firmware-Schnittstelle) handelt es sich um den Nachfolger des BIOS (Basic Input Output System). Die Schnittstelle betrifft sowohl die Hauptplatine als auch die Grafikkarte.

Beim GOP der UEFI handelt es sich um das Graphics Output Protocol. Dieses stellt den Nachfolger des VGA BIOS dar und ermöglicht einen sicheren Systemstart, genannt Secure Boot. Dieser sorgt für die Sicherheit des Computers, indem er ein Laden fehlerhafter oder unsignierter Treiber verhindert. Damit dies möglich ist, muss die Grafikkarten-Firmware UEFI-kompatibel sein. Ebenso muss eine digitale Signatur für die Firmware vorliegen. Mangelt es der Grafikkarte am GOP, so ist kein Secure Boot möglich. In den meisten Fällen handelt es sich bei aktuellen Grafikkarten um eine hybride Firmware. Sie beinhaltet zusätzlich zum UEFI GOP ein herkömmliches VGA-BIOS, das sich für ältere Systeme ohne UEFI-Support eignet.