Europäische Supercomputing-Zentren schließen sich zur Käufergemeinschaft PPI4HPC zusammen

Mehrere europäische Höchstleistungsrechenzentren haben sich zu einer Käufergemeinschaft zusammengeschlossen. Die PPI4HPC (Public Procurement of Innovations for High Performance Computing) genannte Gemeinschaft wird vom Forschungszentrum Jülich geleitet und will neue Verfahren zum Erwerb von Supercomputern testen. Gleichzeitig hoffen die beteiligten Forschungszentren BSC, CINECA, JSC und GENCI darauf, mehr Einfluss auf Hardware-Lösungen zu nehmen.

Beteiligte Höchstleistungs-Rechenzentren am PPI4HPC

Das Barcelona Supercomputing Center (BSC) ist auf High Performance Computing (HPC) spezialisiert und managt den leistungsstärksten Supercomputer in Spanien, den Marenostrum. Das italienische CINECA Konsortium betreut den größten italienischen Supercomputer FERMI und stellt dessen Kapazitäten Wissenschaftlern und öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung.

GENCI ist das französische Zentrum für High Performance Computing in Paris und ist unter anderem in der Klimaforschung tätig. Das Jülicher Supercomputing Centrum betreibt JURECA, ein Hochleistungsrechner der Petaflop Klasse mit 2,2 Billiarden Operationen pro Sekunde. Auf dem System werden Berechnungen zur Materialforschung und für die Analyse großer Datenmengen in der Erforschung des menschlichen Gehirns eingesetzt.

Erhoffte Vorteile durch den Zusammenschluss

Durch die Koordination der Roadmaps für die Anschaffung von neuen Rechensystemen erhoffen sich die teilnehmenden Institute Ersparnisse im Millionenhöhe und mehr Einfluss auf die zu erwerbende Hardware. Als Pilotprojekt für die Beschaffung europäischer Supercomputer wird das Projekt zusätzlich von der EU, als sogenannte Innovative Öffentliche Beschaffung, mit einer Förderquote von 35 Prozent ausgestattet.

Alle teilnehmenden Institute erlauben europäischen Wissenschaftlern über das System PRACE (Partnership for Advanced Computing in Europe) Rechenzeit für ihre Forschungsvorhaben zu buchen. Bislang wurden die so buchbaren Computer ausschließlich von den einzelnen Mitgliedsstaaten finanziert. Mit Hilfe der EU rücken jetzt auch Rechner der zukünftigen Exascale Klasse in Reichweite, deren Leistung um einige Größenordnungen über den heute schnellsten Rechnern liegt.